Durchführung

Für die Durchführung und die quantitative Auswertung der Ergebnisse reichen den Fachpersonen Kenntnisse über Grundlagen der Diagnostik aus. Die Interpretation der Ergebnisse hingegen und die begleitende Arbeit mit den Eltern/Bezugspersonen bedürfen neben Erfahrung im Umgang mit Erziehungsverantwortlichen und Früherkennungsinstrumenten auch fundierter entwicklungspsychologischer und gesprächspsychologischer Kenntnisse. Weiterbildungen

Am häufigsten beobachten Mütter ihre Kinder. Verstärkt interessieren sich auch Väter für das Instrument. Es sind häufig aber auch Grosseltern, Pflegeeltern oder Fachkräfte in Kindertagesstätten, familienersetzenden oder -ergänzenden Institutionen, die Kleinkinder mithilfe des VADEMECUM beobachten. Informationen für Eltern in 12 Sprachen

Durchführung der VADEMECUM-Diagnostik gemeinsam mit den Eltern/Bezugspersonen

1. Schritt: Die Fachperson informiert die Bezugsperson über das VADEMECUM, holt das Einverständnis ein und erklärt die Handhabung.

Die Fachperson händigt den Eltern/Bezugpsersonen das VADEMECUM-Handbuch und die Schlusstabelle aus.

Die Fachpersonen eröffnet in der Webapplikation einen Account für die Eltern/beobachtenden Personen. Diese laden die VADEMECUM-App auf das Endgerät (iPhone, Handy, Tablet) und loggen sich mit Benutzername und Passwort ein.

2. Schritt: Die Eltern/Bezugspersonen beobachten das Kind innerhalb von etwa drei bis fünf Tagen.

Die Eltern/Bezugspersonen kreuzen in der Schlusstabelle die erfüllten Punkte an. Anschliessend geben sie die ausgefüllte Schlusstabelle und das Handbuch der Fachperson zurück.

Die Eltern/beobachtenden Personen färben mit Wischen die erfüllten Punkte ein und übermitteln ihre Beobachtungen, Fotos und Bemerkungen elektronisch an die Fachperson.
Auf der App verbleiben nur die Beobachtungspunkte, die eingefärbt wurden.

3. Schritt: Die Fachperson beginnt mit einer ersten Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.

Bestimmung des Entwicklungsalters anhand der Normen-Folie und Ausfüllen des Auswertungsblattes mit Entwicklungsprofil und -verlauf.
ICF-CY: Interpretation auf Item-Basis anhand des Codierungs-Handbuchs.
In Kombination mit der Digitalversion: Manuelle Eingabe der Beobachtungsdaten in die Webapplikation mit anschliessender digitaler Auswertung.

Bestimmung des Entwicklungsalters innerhalb der Maske der Webapplikation.
Interpretation auf Item-Basis und Klassifizierung nach ICF-CY durch anklicken.
Ausdruck von Entwicklungsprofil, -verlauf, Bemerkungen und Befund.

4. Schritt: Ergebnisse, erste Interpretationen und weiterführende Fragen werden zusammen mit den Eltern/Bezugspersonen besprochen. Gemeinsam wird das weitere Vorgehen geplant.

Es folgt ein Gespräch.

Es folgt ein Gespräch.

5. Schritt: Weitere Beobachtungen im Abstand von einigen Monaten, um Aussagen über den Entwicklungsverlauf zu gewinnen.

Die Fachperson übergibt der beobachtenden Person das Handbuch und eine weitere Schlusstabelle.

Die Fachperson eröffnet einen weiteren Beobachtungszeitpunkt und schickt der beobachtenden Person via Webapplikation die Aufforderung zur nächsten Beobachtung.

Zeitaufwand

Die  Beobachtungen finden im familiären oder sozalpädagogischen Alltag statt.

Der Zeitaufwand für die Fachperson variiert nach Klienten, Art der vorbestehenden Kontakte und Tiefe der Interpretationsebene.  Ebenso bestehen Unterschiede zwischen der digitalen und der Papierversion.

  • Einführung der Eltern/Bezugspersonen in die Handhabung des Instrumentes:  5-30 Minuten
  • Auswertung und Interpretation der Beobachtungen: Digitalversion = 10-30 Minuten, Papierversion = 30-90 Minuten
  • Besprechnung mit den beobachtenden Personen (Zeitaufwand variabel und eingebaut in andere Kontakte).

Papierversion – Argumente:

Handbuch für Eltern/Bezugspersonen

  • Das Handbuch ist geeignet für beobachtende Personen ohne realen oder psychologi­schen Zugang zu elektro­nischen Hilfsmitteln.
  • Die Papierversion wird oft sehr geschätzt wegen der Haptik.
  • Es existieren mehr Sprachen als in der digitalen Variante.
  • Bei gewissen Eltern ist das Zusammensitzen mit dem Büchlein in der Hand (evtl. in verschiedenen Sprachen) für das Einführungs- und/oder Auswertungsgespräch zentral.

Auswertung durch Fachperson

  • Keine Affinität zu elektro­ni­schen Programmen oder kein Zugang zu Computer/Internet.

Digitale Version – Argumente:

App für Eltern/Bezugspersonen

  • Die App spricht junge Leute an.
  • Beobachtungen können direkt erfasst werden, z.B. auf dem Spielplatz.
  • Die App mach Spass: Fotos und Notizen sind schnell eingefügt.
  • Die App ist gleichzeitig ein „Tagebuch“ über die Entwicklung des Kindes, das langfristig zur Verfügung steht.

Webapplikation für Fachpersonen

  • Die Handhabung des Aus­wer­tungs­programms ist einfach.
  • Die Analyse ist vereinfacht und beschleunigt = grosse Zeitersparnis.
  • Die Dokumentation ist übersichtlich.
  • Eine differenzierte Klassifizierung nach ICF-CY schnell und effizient ist möglich.
  • Alle Daten stehen schnell zur Verfügung.

Editierbare Webapplikation

  • Kombination der digitalen mit der Papierversion: Eltern beobachtne mit den Handbuch, die Fachperson überträgt die Daten in die Webapplikation und verfügt nun über alle Vorteile der elektronischen Auswertung.
  • die Fachperson kann Beobachtungsdaten nachträglich – zur verbesserten Interpretation – nach entwicklungslogischen Gesichtspunkten ändern.